Vollenweider, Hans
(Schweiz)
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Name |
Vollenweider |
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Vorname |
Hans |
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Alias |
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Tätertyp |
Raubmörder |
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1908 – 1940
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Geboren |
11. Februar 1908 |
Geburtsort |
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Opfer |
3 |
Ermordet |
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Verletzt |
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Tatorte in |
Luzern, Zürich und im obwaldnischen Sachseln |
Bundesstaat/-land |
T/Schweiz |
Tatzeitraum |
1939 |
Urteil |
Todesstrafe (Guillotine) vom 19. Oktober 1940 |
Vollstreckung |
18. Oktober 1940 |
Strafanstalt in Sarnen |
in der Werkstatt der Haftanstalt
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Straftat in Kurzform:
Hans Vollenweider (* 11. Februar 1908 in Zürich; † 18. Oktober 1940 in Sarnen) war ein Schweizer Straftäter. Er ist der letzte in der Schweiz
nach einem zivilen Strafprozess zum Tode verurteilte und hingerichtete Straftäter.
Der bereits mehrfach vorbestrafte Vollenweider war angeklagt und für schuldig befunden worden, innerhalb von neun Tagen den Chauffeur
Hermann Zwyssig, den Postboten Emil Stoll sowie den Polizisten Alois von Moos erschossen zu haben. Nach Aufenthalten in mehreren
Haftanstalten in verschiedenen Kantonen verurteilte das Kantonsgericht in Obwalden ihn am 19. September 1940 zum Tode. Appellation
und Begnadigungsgesuch werden abgelehnt, was in Anbetracht der Tatsache, dass die Abschaffung der Todesstrafe in der Schweiz bereits
beschlossen war, nicht unumstritten blieb. Bereits einen Monat später, am Morgen des 18. Oktober, wurde Hans Vollenweider in der Werkstatt
der Strafanstalt in Sarnen mit der Guillotine hingerichtet. Der Verurteilte lehnte letzte Worte und eine Henkersmahlzeit ebenso wie
geistlichen Beistand ab.
Zusatztext:
Hans Vollenweider, geboren 1908, hingerichtet am 18. Oktober 1940 mit der Guillotine in der Werkstatt der Strafanstalt. Der junge Vollenweider
gilt als Einzelgänger. Er verliert eine gut bezahlte Stelle als Kaufmann im Gefolge der Wirtschaftskrise. 1934 kommt er erstmals mit dem Gesetz
in Konflikt und wird psychiatrisch untersucht. Ein Jahr später misslingt ein Banküberfall für den er zweieinhalb Jahre insGefängnis muss.
Als nicht rehabilitationsfähig eingestuft wird Vollenweider für weitere drei Jahre verwahrt.
Am 4. Juni 1939 flüchtet Vollenweider aus der Arbeitskolonie Ringwil, in die er wegen guter Führung versetzt worden ist. In den folgenden Tagen
plant er das Verbrechen, um sich eine neue Identität zu verschaffen: er sucht per Inserat einen Chauffeur, wählt unter den Bewerbern Herrmann
Zwyssig aus und erschiesst diesen in der Nacht des 15. Juni auf der Fahrt Richtung Luzern. Fünf Tage später überfällt er den Zürcher Postboten
Emil Stoll und erschiesst ihn, weil dieser ihm die Geldbörse nicht aushändigen will.
Im obwaldnischen Sachseln erhält er schliesslich eine Stelle als Portier im Hotel ‘Engel'. Da Vollenweider der Zürcher Wäscherei, die von ihm
ein blutverschmiertes Hemd in Auftrag genommen hat, seinen neuen Wohnort mitteilt, wird die Zürcher Polizei auf ihn aufmerksam. Sie
informiert am Abend des 23. Juni Alois von Moos, den Sachsler Dorfpolizisten. Dieser versucht im Verlauf einer Personenkontrolle Vollenweider
zu verhaften, der im Handgemenge den Polizisten tödlich verletzt, jedoch vom Wirt des Hotels und weiteren Gästen überwältigt werden kann.
1940 war der Krieg schon zwei Jahre alt, doch die Obwaldner Justiz hatte andere Sorgen: Mit der Hinrichtung des jungen Hans Vollenweider
wollte sie allen Gewalttätern ein Mahnmal setzen, und dies nur ein Jahr vor Abschaffung der zivilen Todesstrafe.